Brundibar

Brundibár

und die Mädchen von Zimmer 28

Update November 2024

 Brundibár und die Mädchen von Zimmer 28 …dies sind zwei Geschichten, untrennbar miteinander verwoben. Brundibár, die Kinderoper von Hans Krása und Adolf Hoffmeister, 1938, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges in Prag entstanden und von den jungen Häftlingen im Konzentrationslager Theresienstadt über 50 Mal aufgeführt, ist heute ein Denkmal für die Kinder, die den Holocaust nicht überlebten. Unauflöslich bleibt die Geschichte von Aninka und Pepiček und dem Leierkastenmann Brundibár mit dem Schicksal ihrer ersten DarstellerInnen im Ghetto Theresienstadt verbunden und hält die Erinnerung an sie lebendig; und mit ihr den Glauben an den Sieg des Guten über das Böse. Abbildung:  Plakat zur Theresienstädter Brundibár-Aufführung 1943. © Pamatnik Terezin/Gedenkstätte Theresienstadt        


Auch eine besondere Gruppe von Holocaust-Überlebenden trägt diese Erinnerung weiter – die „Mädchen von Zimmer 28“. Vor über 75 Jahren, zwischen 1942 bis 1944, lebten sie zusammen auf engstem Raum im Ghetto Theresienstadt, im Mädchenheim L 410 – also in der Längsstraße 4 Nummer 10. Sie waren 12 bis 14 Jahre alt, jüdische Häftlinge, die meisten aus der Tschechoslowakischen Republik, einige ursprünglich aus Österreich – die nach dem Eindringen der Deutschen in ihre Heimat ihr Hab und Gut verloren, ihrer bürgerlichen Rechte beraubt und – manche allein, manche mit den Eltern oder mit nur einem Elternteil – ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurden. Dort, im Zimmer 28 trafen ihre Schicksalswege aufeinander.


Als ab Juli 1943 die Kinderoper Brundibár geprobt wurde, waren auch Mädchen von Zimmer 28 dabei - Ela Stein als Katze, Maria Mühlstein als Spatz, Handa Pollak und Anna Flach (Flaška) sangen im Chor der Schulkinder. Und zwei Mal sprang Flaška für die Rolle der Aninka ein und Handa für den Hund. Einige Male spielte die begabte Maria Mühlstein, die oft den Spatz spielte, an der Seite ihres Bruders Piňta die Aninka. 

Abbildung: Cover der amerikanischen Ausgabe, 2009

Brundibar auf Edition Room 28
Share by: